Tango-Tanzen ist Leidenschaft pur.
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Das mit Stress assoziierte Hormon Cortisol nimmt beim Tanzen ab, dagegen schüttet der Körper beider Partner in erhöhtem Maß das Hormon Testosteron aus. Das fand die kolumbianische Psychologin Cynthia Quiroga Murcia in ihrer Doktorarbeit an der Frankfurter Universität heraus.
Wie die Hochschule am Donnerstag (1.10.) berichtete, entnahm Quiroga Murcia 22 Paaren vor und nach dem Tanzen Speichelproben und ermittelte deren Hormonkonzentration. Zudem bat sie die Tänzerinnen und Tänzer um eine Einschätzung ihrer Emotionen mit Hilfe eines standardisierten Testbogens.
Um herauszufinden, ob die Tango-Effekte eher auf die Musik, die Bewegung oder die Berührung mit einem Partner zurückgehen, untersuchte Quiroga Murcia die Faktoren getrennt und in verschiedenen Kombinationen. Es zeigte sich, dass die Reduktion des Stresshormons Cortisol vor allem der Musik zu verdanken ist. Die Ausschüttung von Testosteron geht dagegen auf den Kontakt und die Bewegung mit dem Partner zurück. Treffen alle drei Faktoren zusammen, sind die positiven hormonellen und emotionalen Reaktionen am stärksten.
Damit bestätige sich die empirische Erkenntnis von Paartherapeuten, die Tango-Tanzen dazu einsetzen, verfahrene Beziehungen zu retten, schreibt die Universität. Quiroga Murcia hat die Studie im Journal "Music and Medicine" (Bd. 1, Nr. 1, S. 14) veröffentlicht. Die Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) lebt seit vier Jahren in Deutschland.